S-Bahn Berlin Geschichte – Die S-Bahn im wiedervereinigten Berlin

S-Bahn Berlin Geschichte Die S-Bahn im wiedervereinigten Berlin

7. Die S-Bahn im wiedervereinigten Berlin

https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Berliner_S-Bahn#Die_S-Bahn_im_wiedervereinigten_Berlin

Eine Stadt – eine S-Bahn – eine Baureihe Die politischen Ereignisse um die Jahre 1989/90 machten auch nicht vor der S-Bahn halt. Mit Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 sah sich die BVG einem gewaltigem Besucherandrang gegenüber, die Fahrer mussten Überstunden einlegen, in den ersten Tagen danach wurde ein durchgehender Nachtverkehr auf den die Grenzen passierenden Linien S2 und S3 eingerichtet. Auf der westlichen Stadtbahn fuhren zudem erstmals seit langem wieder Vollzüge. Mit der Wiedervereinigung gingen die Betriebsrechte wieder an die DR zurück, seit 1994 unter dem Namen Deutsche Bahn AG bekannt. Zum 1. Januar 1995 wurde die S-Bahn ausgegliedert und ist nun als S-Bahn Berlin GmbH ein 100 %iges Tochterunternehmen der DB. Die 1991 wieder als stärkste Partei gewählte CDU traf schon vor der Wahl zum Abgeordnetenhaus den Beschluss, das Netz in dem Zustand vor 1961 wiederherzustellen. Natürlich war dieser Beschluss mehr symbolisch gemeint, da sich nicht mehr alle Strecken für eine S-Bahn eigneten, beispielsweise die Spandauer Abschnitte, da sich sonst ein Parallelverkehr mit der U7 ergeben hätte. Ergänzend hierzu war die Integration in das Fernbahnkonzept der Bahn. Für den Nord-Süd-Tunnel ist eine zweite S-Bahnlinie (S21) vorgesehen. Zunächst mussten dennoch erst einmal fast sämtliche Strecken im ehemaligen Ostteil der Stadt saniert werden, allen voran die Stadtbahn. Nachdem man nach der Wende alles daran setzte, die innerstädtischen Lücken zu schließen (durchgehender Stadtbahnverkehr am 2. Juli 1990), folgten sekundär die ersten Strecken vom Westen Berlins aus ins Land Brandenburg. Bis 1992 war das West-Berliner Teilnetz an drei Punkten wieder mit dem Umland verknüpft worden. Am 17. Dezember 1993 folgte mit der Wiederinbetriebnahme des Südrings zwischen Westend und Baumschulenweg der erste größere innerstädtische Abschnitt. 1994 wurde die Stadtbahn in Angriff genommen. Die S-Bahn wurde eigens hierfür auf die Ferngleise verlegt, da jedoch die Bahnhöfe Tiergarten, Bellevue und Jannowitzbrücke keinen Fernbahnsteig besitzen, fuhr hier die S-Bahn durch. Für den S-Bahnhof Hackescher Markt wurde nur ein provisorischer Bahnsteig in Richtung Hauptbahnhof in Betrieb genommen. Nach und nach folgten auch die übrigen Strecken mit ihrer Neueröffnung beziehungsweise Sanierung. 1998 ging Spandau wieder ans Netz, 2002 konnte nach mehreren Jahren Verzögerung endlich der Innenring geschlossen werden. Das symbolische Ziel wurde damit weitestgehend erreicht. Obwohl die Betriebe in beiden Stadthälften in den 1980er Jahren neue Fahrzeuge anschafften, musste für die wiedervereinigte Hauptstadt ein neuer, einheitlicher Typ Baureihe her. Das Adtranz-Werk in Ammendorf fertigte deshalb bereits 1993 einen Prototypen der Baureihe 481 an, der erstmals 1995 den Berlinern vorgestellt wurde. Der Erfolg der Baureihe sollte sich darin äußern, dass die S-Bahn Berlin GmbH noch kurz vor Abschluss der ersten Lieferung von 100 Viertelzügen nochmals 400 nachbestellte. Gleichzeitig wurden mit Inbetriebnahme der neuen Baureihe schrittweise die Altbauzüge der Baureihen 475, 476 und 477 ausgemustert. 2004 konnte der 500. und damit letzte Viertelzug der Baureihe 481/482 ausgeliefert werden. Das Durchschnittsalter der Fahrzeuge sank damit von über 60 auf ca. 6 Jahre. Der Durchgang zwischen den beiden Teilwagen ist dabei keineswegs ein Novum, bereits die Züge der ausgemusterten Baureihe ET 170 (Blaues Wunder) waren durchgehend begehbar. 2003 wurden drei durchgehend begehbare Halbzüge geliefert.

Die S-Bahn in den kommenden Jahren

Im Gegensatz zur BVG konnte die S-Bahn Berlin GmbH erhebliche Fahrgastgewinne verzeichnen, allein über 50 Millionen in den letzten 10 Jahren. Auch wurde das symbolisch gemeinte Streckennetz von 1961 wiederhergestellt. Dennoch beschweren sich einige Gemeinden, vor allem Falkensee und Velten über den fehlenden S-Bahnanschluss. Vor allem die Wirtschaftlichkeit der Strecken bildet ein großes Problem bei der Planung. Im Jahr 2003 behielt die S-Bahn erneut die Betriebsrechte für die nächsten 15 Jahre, die Zeit danach ist ungewiss, da das Land Berlin pleite ist. Kurz vor der Unterzeichnung des Abkommens wurden mehrfach Streckenstilllegungen angedroht. Schon jetzt muss der Betrieb mit weniger Mitteln auskommen als üblich. Für die kommenden Jahre sind dennoch unter anderem folgende Maßnahmen vorgesehen: * Sanierung des Bahnhof Ostkreuz und Neubau eines Regionalbahnsteigs * Wiederaufbau Bahnhof Kolonnenstraße * Wartenberg – Sellheimbrücke (- Karower Kreuz) * Nordringspitzkehre zum Hauptbahnhof * Spandau – Falkensee * Hennigsdorf – Velten * Springpfuhl – Wuhlheide – Grünauer Kreuz Heute bildet die S-Bahn zusammen mit der U-Bahn das Rückgrat des Berliner Nahverkehrs. Über eine Million Menschen nutzen täglich dieses Verkehrsmittel, Tendenz steigend. Typische Merkmale wie die Traditionsfarben oder das typische Abfahrtsgeräusch sind jedem Berliner ein Begriff.

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