U-Bahn Betriebswerkstätten |
Werkstatt Grunewald, 2011
U-Bahn Betriebswerkstätten | |
in Betrieb seit | Name, Bemerkungen |
09.1901 | Warschauer Brücke, seit 1961 außer Betrieb, nur noch Wagenhalle; Die erste Werkstatt der Berliner Hoch- und Untergrundbahn befand sich am Endbahnhof Warschauer Brücke entlang der Warschauer Straße in Richtung Oberbaumbrücke links von der Strecke. Die 1901 eröffnete Betriebswerkstatt umfasste insgesamt eine 106 m lange und 16,5 m breite vierschiffige Halle, in der 32 Wagen – also vier Vollzüge – Platz fanden. Zeitweilig wurden dort auch die Straßenbahnwagen der von der Hochbahn betriebenen Flachbahn gewartet. Mit der Teilung des U-Bahn-Netzes zum 13. August 1961 blieb der Bahnhof Warschauer Brücke und die Werkstatt isoliert und wurde nicht mehr für U-Bahn-Zwecke genutzt. 1995 wurde die Halle im Rahmen der Wiederöffnung des Bahnhofes wiederhergestellt; sie wird seither als überdachte Abstellanlage genutzt. Werkstattarbeiten werden in der Betriebswerkstatt Grunewald ausgeführt. Dazu kam dabei noch die abgebildete, große Halle entlang der Rudolfstraße, die von der Strecke her nur in Zick-Zack-Fahrt über den Bahnhof und den Alt-Schuppen (oder über das Ausziehgleis rechts neben diesem) erreicht werden kann. – Stadtplan |
01.1913 | Grunewald;Die Werkstatt Grunewald ist zurzeit die einzige Kleinprofil-Werkstatt mit Ausnahme der Hw Seestraße, da dort auch die Kleinprofil-Züge hauptuntersucht werden. Die Werkstatt, die am 21. Januar 1913 eröffnet wurde, befindet sich direkt am oberirdischen U-Bahnhof Olympia-Stadion. Im Jahr 1913 war die Werkstatt mit anfangs einer Wagenhalle errichtet worden; in den folgenden Jahren kamen die anderen drei Hallen dazu: Halle II (1924/1925), Halle III (1926) und Halle IV (1927). Im Zweiten Weltkrieg brannte der Großteil des Betriebsgeländes durch den Bombenangriff vom 3. September 1943 ab. Der Wiederaufbau war, ähnlich wie beim gesamten U-Bahn-Netz, 1950 fertig. Abgekürzt im Berliner U-Bahn-Jargon heißt die Werkstatt Bw Gru. An der Einfahrt zur Betriebswerkstatt Grunewald befindet sich auch ein Gleislager. – Stadtplan Im Dezember 2023 wurde der Teil Hauptwerkstatt geschlossen, in welchem die Hauptuntersuchungen stattfanden. Die Werkstatt an sich bleibt weiterhin bestehen. Die Hauptuntersuchungen sollen künftig „gleitend“ stattfinden. (Quelle: BVB 2/2024) |
1923 | Seestr. (Müllerstr.);Die Werkstatt Seestraße wurde 1923 eröffnet, da für die neue Großprofil-Strecke C (heute U6) eine Werkstatt nötig war. Sie befindet sich nördlich des U-Bahnhofes Seestraße. Insgesamt gibt es dort 17 Gleise, davon gehören zwei zur Hauptwerkstatt und 15 zur Betriebswerkstatt, eines führt jedoch zur Waschanlage. Da der Platz dort sehr begrenzt ist und das Gelände aufgrund der innerstädtischen Lage nicht erweitert werden kann, ist es geplant, die Werkstatt nach und nach zurückzubauen. Aufgrund von Kosteneinsparungen seitens der BVG werden in der Werkstatt Seestraße inzwischen auch Kleinprofil-Fahrzeuge gewartet. Das Kürzel im Berliner U-Bahn-Jargon ist Hw See.
Seit Anfang 2003 befindet sich die Werkstatt im Umbau. Um die Hauptwerkstatt Grunewald schließen zu können, wird die Hauptwerkstatt Seestraße ausgebaut; aufgrund der beengten Verhältnisse musste dafür die Betriebswerkstatt geschlossen werden. Die Linien gingen an die Betriebswerkstatt Britz-Süd (U7) und die Betriebswerkstatt Friedrichsfelde (U5). – |
22.12.1929 | Krumme Lanke, von 01.05.1968 bis 1994 außer Betrieb, seit 28.11.1998 gesperrt;Eine weitere ehemalige Werkstatt befand sich am U-Bahnhof Krumme Lanke, heute auf der Linie U3. Diese war nach der Verlängerung der Wilmersdorf-Dahlemer-Bahn vom Thielplatz nach Krumme Lanke nötig geworden, so konnte die provisorische Werkstatt am Thielplatz aufgegeben werden. Eröffnet wurde die kleine Werkstatt am 22. Dezember 1929. Diese umfasste eine Wagenhalle für vier Acht-Wagen-Züge sowie Vorrichtungen für das Beheben kleinerer Schäden. Gewissermaßen in Rückverlängerung des Außengleises rechts neben der Halle befand sich eine Drehscheibe, die allerdings bald nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr brauchbar war, da die Doppeltriebwagen A3 und A3L aufkamen, die nicht im täglichen Betrieb getrennt werden konnten. Im Rahmen von Sparmaßnahmen, als auch durch fortschreitende Wartungsarmut neuerer Baureihen konnte die Werkstatt zum 1. Mai 1968 geschlossen und die Aufgaben zur wichtigsten Werkstatt des Kleinprofils, der Betriebswerkstatt Grunewald, verlagert werden. Die Wagenhalle ist bis heute von den Streckengleisen der U3 aus zu sehen, wird aber nicht mehr betrieblich, auch nicht für Zugabstellungen, genutzt. – Stadtplan |
1930 | Friedrichsfelde;Mit dem Bau der Berliner U-Bahn-Linie E (heute U5) entstand auch von 1927 bis 1930 die Betriebswerkstatt Friedrichsfelde. Im Zusammenhang mit der Verlängerung der U-Bahn-Linie über Friedrichsfelde hinaus in den 1960er Jahren mussten die Ausfahrten und einige Gleisführungen zu diesem Betriebsbahnhof verändert werden. Die Werkstatt befindet sich in der Nähe des U-Bahnhofes Tierpark. Die 1930 erbauten Wagenhallen I und II gehörten damals zu den modernsten im U-Bahn-Betrieb. Ein besonderes Ereignis in der Geschichte der Werkstatt ist bis heute, dass zu Ost-Berliner Zeiten die Kleinprofil-Züge der Linie A dorthin gebracht werden mussten, da die Linie A keine Werkstatt besaß. Dafür gab es im Verbindungstunnel zwischen dem Bahnhof Klosterstraße und dem Waisentunnel einen stromschienenlosen Abschnitt, in dem die Kleinprofil-Stromabnehmer abgebaut wurden. Die Stromversorgung übernahm für die Fahrt über die Großprofilstrecke ein Stromwagen, das waren umgebaute Kleinprofil-Altbautriebwagen mit Großprofil-Stromabnehmern und für die jeweilige Baureihe passenden Kupplungen. Erst 1993 änderte sich dieser Zustand, als die Strecke zwischen Potsdamer Platz und Gleisdreieck wieder befahrbar war. Das Kürzel der Werkstatt ist Bw Fi. – Stadtplan; Waschanlage, 2004; Tw 2601 in der Werkstatthalle, 2004; Tw 5044-6 in der Werkstatthalle, 2004; |
02.01.1970 | Britz;Da zu West-Berliner Zeiten immer neue Großprofil-Strecken eröffnet wurden, war es Zeit, über eine neue Werkstatt nachzudenken. Die Verlängerung der Linie 7 nach Rudow wurde damals gerade gebaut. Es empfahl sich, dort ein neues Gelände zu erschließen. Der Bau begann 1969 und konnte 1971 fertiggestellt werden. Da das gekaufte Gelände mit einer Fläche von 100.000 m² verhältnismäßig groß war, konnte man danach an weitere Ausbaustufen denken. So wurde 1988 schließlich ein Erweiterungsbau der Betriebswerkstatt vollendet. Sie ist derzeit die modernste und neueste Werkstatt der Berliner U-Bahn. Ihr Kürzel im Berliner U-Bahn-Jargon ist Bw Britz. – Stadtplan |
Da der Ost-Berliner Teil der BVG (später VEB Kombinat Berliner Verkehrsbetriebe – BVB) nach der Verwaltungstrennung 1949 über keine Hauptwerkstatt mehr verfügte, musste das ursprünglich nur für die Fahrzeuge der Berliner S-Bahn zuständige Raw Schöneweide bei Hauptuntersuchungen einspringen. Wegen der bis zum Bau der Verlängerung nach Hönow fehlenden Gleisverbindung (dann bei Wuhletal) mussten die Wagen dazu einzeln mit Culemeyer-Straßenrollern von der Betriebswerkstatt Friedrichsfelde zum Bahnhof Berlin-Schöneweide gebracht werden. | |
Für kleinere Arbeiten an den Fahrzeugen der Kleinprofil-Linie A war am Kehrgleis des Bahnhofs Rosa-Luxemburg-Platz eine provisorische Betriebswerkstatt eingerichtet worden. Nach dem Lückenschluss durch Wiederinbetriebnahme der Strecke zwischen Potsdamer Platz und Gleisdreieck wurde sie wieder geschlossen und die Einrichtungen entfernt. | |
Abstell- und Wende-gleise | Im Berliner U-Bahn-Netz existiert eine Vielzahl von Abstell- und Wendegleisen vor oder hinter Zwischenbahnhöfen, überwiegend in Form von einem oder zwei Stumpfgleisen zwischen den Streckengleisen.An manchen Endbahnhöfen wenden die Züge an Stumpfgleisen am Bahnsteig (Beispiel: Hönow), teilweise obwohl hinter dem Bahnhof noch Abstell- oder Wendegleise vorhanden sind (Beispiel: U4 im Bahnhof Nollendorfplatz). Die Großprofil-Linien U6–U9 verfügen hinter den Endbahnhöfen über zwei- bis viergleisige (Abstell- und) Wendeanlagen, die als solche auch genutzt werden, um die beim Wenden am Bahnsteig entstehenden Sperrzeiten zu vermeiden.
Erwähnenswerte Anlagen außerhalb der Betriebswerkstätten sind:
|